Donnerstag, 14. April 2016

System der Kirche am Ende?

Es gebe immer weniger Kirchenmitglieder, die den sakramentalen Dienst eines Priesters überhaupt wahrnehmen, und es stehe die Frage im Raum, ob die Menschen 'überhaupt noch damit rechnen, dass Gott in ihnen handelt und dass sein Handeln in den sakramentalen Zeichenhandlungen erfahrbar ist.

So äußert sich der Vertreter der katholischen Priesterausbildung in Deutschland hier.

Er fordert denn auch neue Wege in Seelsorge und Priesterausbildung. Man solle angesichts des Priestermangels und immer größerer Gemeinden die Laien stärker einbinden, denn jeder Getaufte sei für den anderen Seelsorger. Es gehe um einen 'Machtverzicht seitens der Priester'. ... "Der 'Machtmissbrauch' mancher 'Pfarr-Herren', der sexuelle Missbrauch, der Umgang damit in der Kirche sowie ein manchmal fragwürdiges Finanzgebaren hätten zu einem tiefen Verlust an Glaubwürdigkeit geführt." Es brauche ein bescheidenes, ja demütiges Auftreten der Kirche in der Gesellschaft. 

In der Analyse eines Fachmanns, der das "System Kirche" von innen kennt, ist viel Wahres. Der berufsmäßige Priester, so meine ich, hat zwar weiterhin seine Berechtigung, doch ist vor einem überhöhten Verständnis des "hierarchischen" Priesteramtes zu warnen. Man sollte das Wort vom Priestertum aller Gläubigen endlich ernst nehmen. 

Vor allem aber sollte die Kirche aufhören, den Menschen zu sagen, was sie tun sollen und ihnen moralische Vorschriften zu machen. Sie sollte ihnen vielmehr sagen, wer sie sind: nämlich eine Inkarnation des Einen, den wir Gott nennen, nicht mehr oder weniger als die Amtsträger in der Kirche auch. Sie müsste damit beginnen, die Menschen zur Erfahrung ihres tiefsten Wesens zu führen, wie das einzelne charismatische Menschen innerhalb und außerhalb der Kirche bereits tun.







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