Dienstag, 30. Mai 2017

Jung und Alt

Ein (sehr) junger Professor für Dogmatik spricht sich für die Weihe von Frauen aus, will aber den Zölibat beibehalten. Priesterin und Priester sollten beide zölibatär leben. [Fundstelle]

Das wäre wenigstens ein Ansatz für eine positive Veränderung, wenn da nicht noch ein anderer wäre, nämlich der nicht mehr junge oberste Glaubenshüter. Dieser schließt schon eine Diakoninnenweihe aus, sie sei schlichtweg "unmöglich". Also braucht man über Priesterinnen gar nicht zu reden, jedenfalls so lange nicht, wie Müller noch im Amt ist. [nachzulesen hier]

Müller schlägt schon mal kräftig die Pflöcke [zum Beispiel auch in seiner Einlassung zu Amoris Laetitia] ein und zeigt damit dem Papst, über welche Linien er nicht hinausgehen kann (oder darf?). Ist der oberste Linienrichter, will sagen: Gesetzesinterpret also Kardinal Müller? Ein Erbe Ratzingers und dieser ein Erbe Wojtylas. 

Traurig, aber wahr.












Mittwoch, 24. Mai 2017

Himmelfahrt


Himmelfahrt heißt: Himmel und Erde sind eins. Es gibt keine absolute Kluft zwischen Materie und Geist. Sie sind zwei Aspekte der einen Wirklichkeit. Das Fest der Himmelfahrt bewahrt uns vor der Flucht in eine falsche Spiritualität, vor einem Rückzug aus der Welt. Das Fest ist ein Ja zur Leiblichkeit, zur Erde und zur Welt. Und es lehrt uns, dass der Himmel nicht etwas ist, das weit weg wäre. Er ist nicht etwas "dort oben", in das man auffahren muss. Er ist hier und jetzt. Er ist nichts Abstraktes, er offenbart sich in diesem unserem Leib.

[Willgis Jäger, a.a.O.]














Montag, 22. Mai 2017

Heilung

"Es gibt kein größeres Heilmittel als unser tiefstes Wesen. Wir brauchen nur die verdeckenden Schichten abzulösen, um seiner heilenden Kraft teilhaftig zu werden. Dazu muss der Mensch sein zeitliches Ich relativieren"

[Willigis Jäger: In jedem Jetzt ist Ewigkeit]








Sonntag, 21. Mai 2017

Nachtrag zum 15.5.

Bischof Oster hält den Jugendverbänden vor, sie würden ein "Evangelium light" vertreten. Leider ist nicht klar, was er darunter versteht, doch ist das nicht notwendig. Denn es bietet sich an, einen Blick darauf zu werfen, was die Kirche und ihre Vertreter aus der Botschaft Jesu gemacht haben.

Armut: 
Jesus sendet siebzig seiner Anhänger aus, um zu predigen und zu heilen. Nehmt nichts mit, sagt er, keinen Geldbeutel, keinen Stab usw. Die Kirche hingegen hat im Laufe der Jahrhunderte ungeheure Reichtümer angesammelt.

Einheit:
Dass sie alle eins seien, hat Jesus vor seinem Abschied gebetet. Die Kirche jedoch schließt aus, sie exkommuniziert und nimmt Schismen in Kauf.

Einfachheit:
Jesus trug einfache Kleider. Die Amts- und Würdenträger bevorzugen hoheitliche Kleider aus der Kaiserzeit.

Buchstaben:
Jesus: Der Buchstabe tötet, der Geist gibt Leben. Die Kirche jedoch klebt "buchstäblich" an den vielen Buchstaben der Tradition.

usw. usf.

...






Montag, 15. Mai 2017

Einer, der Bescheid weiß?

"Wir sind nicht zuerst Politik, wir sind zuerst Kirche", behauptet der Passauer Bischof Oster, ehemals Mitglied der Gemeinschaft der Salesianer. [Fundstelle] Und beklagt einen Relevanzverlust von Glauben in der Gesellschaft. Die Jugendverbände würden sich, sagt er, mit einer "Lightversion des Evangeliums" zufrieden geben. Es käme darauf an, die Kirche als "Wohnort Gottes" erfahrbar zu machen ... usw. usf.

Schlagworte und Behauptungen. Schade, dass nicht näher ausgeführt ist, was Oster unter einer Lightversion des Evangeliums versteht. Meint er etwa, man müsse mit dem Katechismus unter dem Arm herumlaufen, falls der Katechismus denn etwas mit der Botschaft Jesu zu tun hat? Jesus hat keine Lehre verkündet. Er lebte in totaler Einheit mit Gott, den er seinen, unseren, Vater nannte. "Das Himmelreich ist nah", sagte er, ihr braucht euch nur von außen nach innen zu wenden, es ist schon in euch. 

Kirche als Wohnort Gottes? Wenn das stimmt, warum hat die Kirche es dann nicht geschafft, dies den Menschen verständlich zu machen? Jeder einzelne Mensch ist Wohnort Gottes, nicht jedoch eine Großorganisation, genannt Kirche. 

Gleiches gilt für den beklagten Relevanzverlust von Glauben. Die Kirche hatte über Jahrhunderte das Sagen, sie hat es nicht geschafft, die "Relevanz von Glauben" deutlich zu machen. Was meint Oster mit Glauben? Glaube im wirklichen Sinn ist nicht das Für-wahr-Halten von Sätzen, sondern das vorbehaltlose Vertrauen auf Gott, so wie Jesus es uns vorgelebt hat.





















Montag, 8. Mai 2017

Vergöttlichung

Ein weiteres Dogma gefällig? Ja, gern, hier fehlt noch eins: bei Maria.

Viele Katholiken wünschen sich angeblich, dass Maria in einem Dogma als Miterlöserin festgeschrieben wird. Der Dogmenkult treibt seltsame Blüten. Was sie wohl selber davon halten würde? Nichts!

Einerseits werden Frauen so wenig geschätzt, dass man ihnen ein Weiheamt (was ist das übrigens: ein Weiheamt?) vorenthalten muss. Zum anderen wird Maria, die Mutter Jesu, so hoch erhoben, dass der Weg bis ihrer Vergöttlichung wahrlich nicht mehr weit ist.

Interessant ist auch, dass Theologen gerne von der "weiblichen Seite Gottes" schreiben und sich dabei sehr klug vorkommen. Als ob man von Gott irgend etwas aussagen könnte.

















Samstag, 6. Mai 2017

Die Frauenfrage

Hier ein Text, der für sich selber spricht.

Ich beschränke mich auf ein Zitat:

"Kirche kann es sich auf Dauer weder theologisch noch soziologisch leisten, Frauen nicht zu weihen."









Montag, 1. Mai 2017

Aufstellen des Maibaums

Keine leichte Arbeit:





Ein Wunder, dass die Kirche diesen alten Brauch noch nicht für sich adaptiert, sprich: getauft hat.