Sonntag, 30. April 2017

Donnerstag, 27. April 2017

Gehorsam über alles?

Der Papst predigt über Gehorsam, nachzulesen hier.

Was der Papst hier alles unter Gehorsam subsumiert, geht mir denn doch zu weit. Selbst die Haltung Jesu wird vom Papst mit "Gehorsam" umschrieben. Das muss nicht falsch sein, wenn man es richtig versteht. Jesu Anliegen war, seinen "Willen" mit dem des Vaters eins werden zu lassen, dies hat er bis zu seinem 30. Lebensjahr und darüber hinaus intensiv geübt, aber das ist etwas völlig anders, als was von der Kirche gemeinhin mit dem Wort "Gehorsam" umschrieben wird. Die Predigt des Papstes ist gefährlich.

Wie wurde und wird in einem alten Kirchenlied gesungen? "... ich will die Kirche hören, sie soll mich allzeit gläubig sehen und folgsam ihren Lehren." Das ist es, was die Kirche unter Gehorsam verstanden hat und gewiss immer noch versteht.

"Lange bevor wir sprechen können", schreibt Arno Gruen, "und sich unser Denken organisiert, müssen wir lernen, gehorsam zu sein und unsere Gefühle zu unterdrücken. In allen Lebensbereichen erzwingt unsere Zivilisation einen reflexartigen Gehorsam. Zugleich belohnt sie ein Gruppendenken, das ein selbstbestimmtes, freien Denken unmöglich macht." Arno Gruen analysiert "die Pathologie der freiwilligen Knechtschaft: Wir selbst halten uns nicht für gehorsam. Wir erkennen nicht, dass wir unsere Unterdrücker idealisieren und ihnen dadurch Macht über uns verleihen."

Die Devise kann also nicht Gehorsam und immer noch mehr Gehorsam sein, nicht noch mehr Gehorsam dem Bischof oder dem "heiligen Vater" gegenüber (was gerne mit Gehorsam Gott gegenüber verbrämt wird), sondern endlich aufzuwachen und wider die lähmende und krankmachende Haltung des Gehorsams aufzustehen.






















Sonntag, 16. April 2017

Ostern





Frohe, gesegnete Ostern!

allen, die dies lesen und auch allen anderen!













Samstag, 15. April 2017

Alles ehrenhalber?

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, könne sich ein Ehrenprimat des Papstes auch für Lutherische Kirchen vorstellen. So heißt es jedenfalls hier.

Da schlägt's doch schon wieder einem Fass die Krone ins Gesicht! Haben sie den Ratsvorsitzenden nun schon so weit umgarnt, dass er sich den Papst überstülpen will? Statt dass er froh ist, nicht irgendwo einem Vatikan zu unterstehen, will er das nun ehrenhalber ... Nein, nicht irgendwo, wenn schon, dann ein Wasserkopf in Wittenberg! 

Kann nicht die Lutherische Kirche selbst einen Ehrenpapst wählen und ihn in Wittenberg installieren? Und am besten noch einen Ehrenkardinal und einen obersten Ehrenglaubenshüter dazu. ...























Dienstag, 11. April 2017

Die Piusse

Was tut man nicht alles, um die Piusbrüder wieder einzukriegen. Da will man die Dokumente des Zweiten Vatikanums, die von den Piusbrüdern nicht anerkannt werden, mit abgestufter Verbindlichkeit betrachten. Da erlaubt man ihnen seit neuestem, "gültige Eheschließungen" vorzunehmen. [Man kann sich nur wundern, abgesehen davon, dass Kirchenvertreter keine Eheschließungen "vornehmen", sie können allenfalls das Ehepaar segnen.]

Doch es gibt auch Theologen, die auf die bestehenden "Lehrdifferenzen" hinweisen und von einer voreiligen Aussöhnung warnen. [Fundstelle]

Der abseits stehende Laie fragt sich, warum man den paar Piusbrüdern so beharrlich nachläuft, während andere, wie zum Beispiel Willigis Jäger, mit Lehrverboten belegt werden. Höchst seltsame Kirchenpolitik.











Sonntag, 9. April 2017

Kirchenlehrer und Paulus zugleich

Vor wenigen Tagen bin ich über folgende Notiz gestolpert: Gänswein nennt den emeritierten Papst Ratzinger einen "Kirchenlehrer". Denn Lehren sei schon immer seine Leidenschaft gewesen.

Da wundert sich der geneigte Leser. Doch ist das nicht alles. Ratzinger, so Gänswein, sei gar dem Apostel Paulus zu vergleichen, denn er habe sich um die freimütige Verteidigung der Wahrheit verdient gemacht. Das ist mehr als starkter Tobak aus dem Munde eines Kurialbeamten, eines engen Vertrauten von Ratzinger.

Mir scheint, da redet einer "pro domo". Gänswein will wohl von der Popularität Ratzingers profitieren, dessen 90. Geburtstag bevorsteht. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. 

Auch der Glaubenshüter Müller sekundiert gehörig: Ratzinger werde in die Geschichte eingehen. Siehe hier.

Kardinal Koch spricht im Zusammenhang mit den theologischen Werken Ratzingers gar von einer Symphonie des Glaubens. Fundstelle.

Wenn ich spotten wollte, würde ich sagen: Man sollte die Heiligsprechung Ratzingers rechtzeitig vorbereiten. Wunder werden sich finden.