Montag, 4. April 2016

Feiern!

Das Wort "eigentlich" ist verräterisch. Und doch: Eigentlich habe ich es gewusst. Seit meiner frühen Kindheit schon. Das Jahr ist voller Kirchenfeste. Die Osteroktav ist kaum vorbei, Pfingsten noch nicht in Sicht, da feiert die Kirche das Fest Verkündigung des Herrn. Die "Kirchenjahre" gehen ineinander über.

Ich habe es gewusst, aber heute ist es mir in neuer Weise bewusst geworden: Viele Tage des Jahres sind Festtage. Jeder Tag des Jahres ist ein Tag, an dem Gott gewirkt hat und noch wirkt. Wenn einem das nur wirklich bewusst wäre: Jeder Tag müsste gefeiert werden.

Nur wie? Man kann nicht an jedem Tag ein großes Kirchenfest feiern. Nein. Kein Kirchen-Service! Es reicht, wenn der Tag bewusst gelebt und erlebt wird. Das sollte die Kirche den Menschen nahe bringen, dann müsste nicht ein engagierter Pfarrer sein Amt aufgeben und ins Kloster eintreten, weil er die Service-Mentalität nicht mehr erträgt. 

Ein Gedicht von Rose Ausländer, das ich bei Willigis Jäger gefunden habe, passt hierher:

Vor seiner Geburt war Jesus auferstanden -
Sterben gilt nicht für Gott und seine Kinder -
Wir Auferstandene vor unserer Geburt.





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