Freitag, 6. Mai 2016

Papstworte zur heutigen Verleihung des Karlspreises

In seiner langen und umfassenden Rede bei der Verleihung des Karlspreises spricht der Papst Klartext. Er beschreibt einleitend den Zustand Europas und gibt seiner Hoffnung auf Erneuerung Ausdruck.

Der brennende Wunsch, die Einheit aufzubauen scheine immer mehr erloschen. Er sieht ein müdes und gealtertes Europa, das nicht fruchtbar und lebendig ist, wo die großen Ideale ihre Anziehungskraft verloren haben, ein heruntergekommenes Europa, das seine Fähigkeit, etwas hervorzubringen und zu schaffen, verloren zu haben scheint., Ein Europa, das versucht ist, eher Räume zu sichern und zu beherrschen, als Inklusions- und Transformationsprozesse hervorzubringen, ein Europa, das sich verschanzt, anstatt Taten den Vorrang zu geben ...
Was ist mit dir los, humanistisches Europa, du Verfechterin der Menschenrechte, der Demokratie und der Freiheit, du Heimat von Dichtern, Philosophen, Künstlern, ... du Mutter von Völkern und Nationen, Mutter großer Männer und Frauen, die die Würde ihrer Brüder und Schwestern zu verteidigen und dafür ihr Leben hinzugeben wussten?
Er spricht davon, die Herausforderung anzunehmen, die Idee Europa zu aktualisieren, eines Europa, das imstande ist, einen neuen, auf drei Fähigkeiten gegründeten Humanismus zur Welt zu bringen: Fähigkeit zur Integration, Fähigkeit zum Dialog und Fähigkeit, etwas hervorzubringen ...
Usw. usf.

Es ist hier nicht der Platz, diese großartige Rede eines großartigen Mannes umfänglich zu exzerpieren. Doch beim Lesen ist mir der Gedanke gekommen, ob der Papst bei der Konzeption seiner Rede wohl die Kirche vor Augen hatte? Die europäische Kirche jedenfalls. Denn gerade auch für sie gelten - cum grano salis - diese Zustandsbeschreibungen und Hoffnungen. Der Papst selbst, sowie alle Entscheidungsträger in der Kirche täten gut daran, sich die überlegenswerten Gedanken auch für ihre eigene Gemeinschaft, die Kirche, zu Herzen nehmen.









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