Donnerstag, 26. Mai 2016

Fronleichnam

An Fronleichnam wird gepredigt.

Wenn es um den Missbrauch der Religion gehe, sagte zum Beispiel Kard. Marx, sollten die Katholiken nicht nur auf den Islam schauen, sondern auch auf sich selber. Auch Christen hätten Gott für wirtschaftliche und politische Interessen benutzt ...

Ja, er hat recht. Nicht nur Christen im anonymen Sinn, sondern die Kirchenleitung selbst hat Gott für ihre Interessen, machtpolitische Interessen vor allem, eingesetzt. Man hat ihn instrumentalisiert, wie man es heute formuliert, und tut es im Grunde immer noch. Und jene, die das kritisierten, hat man ausgesondert, exkommuniziert. Versöhnung mit den Protestanten wäre dringend erforderlich. 

Interessant. Wenige Tage zuvor hatte der Journalist und Theologe Daniel Deckers den Zustand der Kirche kritisiert: 

Die gegenwärtige Organisation der Kirche, sagte er, binde mehr Energien, als sie freizusetzen vermöge. Der Einsatz von Pastoral- und Gemeindereferenten zur Kompensation des Priestermangels verlängere nur das 'Siechtum des bestehenden Systems'. Was die Personalpolitik angehe, so kritisierte er im Einzelfall 'Provinzialität und geistliche Inzucht'. Usw. usf.

Es gibt also genügend Hinweise auf Schwachstellen in der Kirche. Man müsste nur den Willen und vor allem den Mut haben, wirklich etwas zu ändern. Man kritisiert zwar das mangelnde Interesse in der Bevölkerung an Religion. Aber mit schönen Worten allein lassen sich die Menschen nicht länger abspeisen. 








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