Sonntag, 22. Mai 2016

Katholikentag bei Uninteressierten?

Ab 25. Mai wird der Katholikentag stattfinden, diesmal in Leipzig , es ist der hundertste in einer langen Tradition. Man macht sich viele, viele Gedanken darüber, wie man mit den religiös überwiegend Uninteressierten ins Gespräch kommen kann. [Fundstelle]

Das wird schwierig sein, denn viele sagen, in ihrem Leben komme Gott nicht vor. Oder: "Ich bin weder religiös, noch atheistisch. Ich bin normal!" 
"Und wenn jemand sagt: 'Ich glaub nichts, mir fehlt nichts', hat er damit eigentlich alles zu dem Thema gesagt - worüber sollte man mit ihm diskutieren?" 
Yoga- und Zen-Meditationen mit Andersglaubenden sollen angeboten werden, auch eine Werkstatt "Neue Spiritualität im Personal Coaching".
Stilisierte, teils selbstironisch gebrochene Kirchen-Accesssoires werden in der Innenstadt aufgestellt, eine Kanzel zum Beispiel oder ein Beichtstuhl als Begegnungsstätte. 
Aber, so das Fazit: "Wer von nichts erlöst werden will, dem haben wir nichts zu bieten."


Die Idee mit Kanzel und Beichtstuhl ist ja nett, aber was soll das? Wen interessiert das heute noch wirklich, wenn zuerst über Sünde gepredigt und dann von der unendlichen Barmherzigkeit Gottes gesprochen wird?

Die Menschen suchen, wenn sie denn suchen, nicht nach "ewigen Wahrheiten", wie sie die Kirche verkündet und predigt, sie suchen nach Menschen, die eine wirkliche religiöse oder besser: eine tiefe spirituelle Erfahrung gemacht haben, sie suchen nach Menschen, die wirklich authentisch sind.

Willigis Jäger ist so ein Mensch. Er würde anders sprechen, er würde sinngemäß sagen: Ich bin nicht da, Ihnen zu sagen, was Sie tun oder wie Sie sich verhalten oder was Sie glauben sollen. Ich bin gekommen, Ihnen zu sagen, wer Sie sind. Er würde nicht von Gott sprechen, denn das Wort ist durch vielfältigen Missbrauch sehr belastet, sondern vom ewigen Seinsgrund, würde sich nicht mit Dogmen befassen, sondern würde in Bildern sprechen, würde vielleicht das Bild von der Welle und dem Meer wählen. Jeder Mensch ist wie eine Welle im ewigen Meer des Seins, eine Welle, die kommt und die wieder vergeht. Und die Welle IST das Meer, hängt mit allen anderen Wellen zusammen, ist EINS mit allem, was ist.

Man müsste ihn hören und unmittelbar erleben, denn über die tiefe Seinserfahrung kann man im Grunde nicht sprechen.
















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