Samstag, 5. März 2016

Was tun?

Allenthalben wird überlegt, was getan werden kann, um Missbrauch durch Kleriker künftig zu vermeiden.

Ich fürchte, Missbrauch wird nicht zu verhindern sein, so lange sich nicht das Binnenmilieu in der Kirche ändert und die Kirche sich im Sinne einer Parallelgesellschaft geriert: Dabei geht es zum Beispiel um die Auffassung von einem überhöhten, idealisierten Reiheitsideal und um magisches Amtsverständnis, um die unausgesprochene Vorstellung, zölibatäres Leben sei in irgendeiner Weise "besser" als die Ehe ... 

"Man kann sich seine Sexualität doch nicht abtrainieren", so formulierte es einmal eine Moderatorin auf Bayern 2. Mancher Zölibatäre ist entweder permanent mit Verdrängung beschäftigt oder er sucht für sich einen Ausweg und hat ein schlechtes Gewissen.

Anthony de Mello war Jesuit und hat therapeutisch gearbeitet. Er schreibt in einem seiner Bücher: Wenn ihn Prostituierte aufsuchten, drehte sich das Gespräch überwiegend um Gott. Wenn Kleriker zu ihm kamen, ging es meist um Sex.

Warum fixiert die Kirche sich so sehr auf das Thema "Sexualität"? Schlummert hinter allem nicht immer noch eine Spiritualität der Wüstenväter der ersten Jahrhunderte, die Spiritualität von Menschen, von denen wohl nicht wenige neurotisch oder verklemmt waren?

Muss die "Kirche" das wirklich allen Klerikern überstülpen?






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