Mittwoch, 2. März 2016

Sünde

"Unser tiefstes Wesen wurde durch Sünde nie berührt. Sünde ist abgespalten sein, getrennt sein. Was wir 'Sünde' nennen, ist Verdunkelung unseres wahren Wesens."

So drückt es der Zen-Meister und Mystiker Willigis Jäger [a.a.O.] aus. Wenn der Papst hingegen von Sünde spricht, hat er einen Beichtspiegel im Hinterkopf: Habe ich das oder jenes gemacht, habe ich mich hier oder dort verfehlt, "allein oder mit anderen"? 

Diese meine "Sünden" soll ich dann im Beichtstuhl aufsagen, um anschließend mittels Durchschreiten der heiligen Pforte einen Ablass auf die mir zustehenden Sündenstrafen erhalten zu können. 

Das ist mittelalterliches Denken, gegen das schon Luther vergeblich angekämpft hat. Gut gemeint, aber das Wesentliche verfehlend.






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