Mittwoch, 30. März 2016

Feind der Kirche

Der Islam stecke in seiner tiefsten Krise, und das gelte auch für die westliche Welt. Sagt A. Görlach unter Bezugnahme auf Huntington hier. Der Feind des Westens sei nicht der Islam, sondern seine Gleichgültigkeit sich selbst gegenüber. ...

Auch die Kirche, der Katholizismus, befindet sich in einer Krise. Wer ist ihr Feind?, so würde ich fortfahren zu fragen. Der Feind der Kirche ist sie selbst.

Betrachten wir nur wenige Aspekte:
- das Beharren auf dem Status quo (sogenannte Tradition)
- die permanente Nabelschau
- das Festhalten am Primat und an der Unfehlbarkeit
- die Scheinheiligkeit (zum Beispiel in Würzburg angesichts eines mutmaßlichen Missbrauchsfalles)
- das spätimperiale Gebaren (fürstbischöfliches Auftreten, kaiserliche Gewänder)
- das wohlfeile permanente Gerede über Gott und seinen Willen
- das Verhalten insgesamt, das in konträrem Gegensatz zur Verkündigung steht.

Welche Antworten hat die Kirche auf die Fragen der Menschen? Da wird von katholisch.de zum "Mittwoch in der Osteroktav" ein Tweet abgesetzt: "Etwas Fremdes umgibt den Auferstandenen, so dass Maria von Magdala ihn nicht gleich erkennt." Das ist im Grunde ein schöner Satz. Für den, der das alles seit Jahrzehnten kennt. Denn Jesus ist zwar unser Bruder, doch ist er darüberhinaus viel mehr, er ist die Inkarnation des im "unzugänglichen Licht" wohnenden Logos, der an Ostern in einen anderen Seinszustand übergegangen ist ...

Und dann kommen einige Fragen eines Users, der sich Omar nennt: Was ist das für ein Gott der geboren wird? Der krank wird? Der stirb? Daraufhin wieder aufersteht und dann wieder geht?

Habt ihr eine Antwort für den Fragesteller? Ihr klugen und gelehrten Theologen, die ihr ununterbrochen von Gott redet, als wüsstet ihr Bescheid? Was sagt ihr ihm? Mag sein, dass in seinen Fragen ein bisschen Polemik mitschwingen mag, und doch verdienen sie eine Antwort.

Ich fürchte allerdings, es werden keine Antworten kommen. Ihr seid es gewohnt zu predigen, aber auf grundlegende Fragen seid ihr nicht eingestellt, die überlasst ihr den berufsmäßigen Theologen, ihr selbst habt kein Interesse an einem wirklichen Gespräch.








Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen