Donnerstag, 24. März 2016

Gründonnerstag

Jesus feiert mit seinen Vertrauten das Abendmahl vor seiner Gefangennahme. Er ahnt oder vielmehr weiß, dass dies das letzte gemeinsame Mahl sein wird. Er taucht ein Stück Brot in den Wein, reicht es ihnen und sagt: Wann immer ihr das tut, tut es zu meinem Gedächtnis. Dies sei sein Fleisch und sein Blut.

Und die Kirche hat das wörtlich genommen, hat es verdinglicht, hat es mit der Ordination in Verbindung gebracht. Nur Geweihte haben nach ihrer Auffassung die Vollmacht, Brot und Wein in Jesu Fleisch und Blut zu verwandeln. In der sogenannten Wandlung. Sic.

Schon in einem Streitgespräch in der Synagoge zu Kapharnaum hatte Jesus gesagt, sein Fleisch müsse gegessen, sein Blut müsse getrunken werden. Bis heute wurde vielfach nicht verstanden, dass es sich um eine Metapher handelt, "dass Jesus mit dem Essen seines Fleisches und dem Trinken seines Blutes auf die Aufnahme seiner Lehre hinweist." [Fundstelle]

Jan Heilmann zeigt in seiner Dissertation, dass es nach dem Evangelisten Johannes Jesus nicht um seinen Körper, sondern um seine Worte gegangen ist. Das ist eine befreiende Botschaft, die mit dem, was ich innerlich fühle, sehr gut zusammenstimmt. Sie nimmt Jesus nichts von seiner Größe, aber uns, den sogenannten Gläubigen, schafft sie einen weiten Horizont.









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