Mittwoch, 23. September 2015

Anfang in den Kinderzimmern

Als Astrid Lindgren 1978 in der Paulskirche den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels entgegennahm, sagte sie, daß Aggression und Krieg ihren Anfang in den Kinderzimmern nehmen. "Auch künftige Staatsmänner und Politiker werden zu Charakteren geformt, noch bevor sie das fünfte Lebensjahr erreicht haben - das ist erschreckend, aber es ist wahr." (vgl. Spiegel Nr. 39/20159)

Ja, es ist wahr. Und das gilt nicht nur für künftige Staatsmänner und Politiker, es gilt in gleicher Weise für kirchliche Amtsinhaber und Würdenträger. Auch ihre grundsätzliche Einstellung und Haltung wird in den ersten Lebensjahren geformt. Barmherzigkeit oder Rigidität, Offenheit oder Abgrenzung gegenüber anderen, Lebendigkeit oder Starre ... 

An seinen Einstellungen zu arbeiten, ja sie erst einmal wahrzunehmen, ist eine Lebensaufgabe, nicht nur für Politiker oder Kirchenfürsten, sondern für jeden einzelnen Menschen. Einstellungsänderungen sind mit das Schwerste, was jemand leisten kann, das weiß man aus der Psychologie. Und gerade deshalb ist es so unglaublich wichtig, daß in sozialen Berufen tätige Menschen an sich arbeiten.

An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen, sagte der jüdische Wanderprediger Joshua, genannt Jesus.



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