Montag, 29. August 2016

Papst und Alzheimer

Der Papst imponiert mir immer mehr. 

Es sei ein Zeichen von "spirituellem Alzheimer", sagte er, wenn Bischöfe ihre selbst erfahrene Vergebung vergäßen und anfingen, Menschen in Heilige und Sünder aufzuteilen. Der Umgang von Christen mit anderen dürfe niemals auf Angst aufbauen, Strafen und Maßregelungen seien ein Anzeichen von Angst, die nur zu falschen Sicherheiten führten. Die Menschen hätten schon genug Leid in ihrem Leben, da müsse die Kirche nicht noch etwas hinzufügen. ...
[Fundstelle]

Schöne Worte, glaubhaft und nachvollziehbar. Und doch regen sie zu Fragen an:

Teilt nicht die Kirche selbst Menschen in Heilige und Sünder ein? Man denke nur an die sogenannten Heiligsprechungen. 

Baut nicht die Leitung der Kirche auf Angst? Wenn etwa die Glaubenskongregation Theologen "zum Schweigen bringt", seit den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts immerhin in etwa hundert Fällen. Zu denken ist auch an den Umgang der Kirche mit den südamerikanischen Befreiungstheologen usw. usf. 

Baut nicht der Vatikan selbst durch enges Festhalten an der "Tradition" auf falsche Sicherheiten?

Ich kann mir vorstellen, dass dem Papst diese Implikationen bewusst sind. Hoffe es jedenfalls.





















Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen