Sonntag, 28. August 2016

Wozu Theologie?

"Theologie sei nicht dazu da, Verkündigungsaufgaben wahrzunehmen oder missionarische Ziele zu verfolgen", Mit diesen Worten zitiert Amelie Tautor Bischof Bedford-Strohm in einem Artikel "Vom Reden und Schweigen der Kirche" (Christ in der Gegenwart Nr. 35, 2016). Kirchen "haben als Korrektiv und Kontrollgewalt die Theologie an ihrer Seite".

Ganz anders äußert sich Otto Betz, emeritierter Professor für Neues Testament in Tübingen, in seinem Buch "Was wissen wir von Jesus". Er sagt: "Die übertriebene Evangelienkritik der Gegenwart schadet der Glaubwürdigkeit unserer Verkündigung." Das klingt sehr seltsam aus dem Mund eines bekannten Theologen.

Was heißt "übertriebene Evangelienkritik"? Ab wann ist die Anwendung historisch-kritischer Methoden (Textkritik) auf die Evangelien übertrieben? Wer setzt die Maßstäbe? Hat der Wissenschaftler schon von vornherein zu prüfen, ob seine Arbeit mit der "Verkündigung" ganz genau zusammenpassen wird? Und was ist "Verkündigung" im Sinne von Betz?

Die Auffassung von Betz passt jedenfalls hervorragend zur Haltung von Kard. Müller, wonach das Lehramt der Theologen der Hierarchie sozusagen untergeordnet ist. Und ist auch ein schönes Beispiel zum Problem des "Gehorsams".




















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