Sonntag, 16. August 2015

Sünde und Buße?

Immer wieder geht es in der Kirche um Sünde. Die Pfarrer sprechen davon, die hohen Prälaten und auch der Papst. Sogar auf Twitter geht es dem Papst um das Thema Sünde.

Sündigen, was ist das? Soll ich mich an den kirchlichen Sündenkatalogen orientieren, um zu erfahren, was Sünde ist? Hamartanein heißt es im griechischen Urtext des Neuen Testaments. Hamartanein bedeutet so viel wie verfehlen. Was wird verfehlt? Der Wille Gottes, würden Kirchenvertreter vermutlich sagen.

Nachvollziehbare und wirklich hilfreiche Antworten finden sich am ehesten außerhalb des sogenannten Lehramtes, zum Beispiel bei dem Mystiker Tolle. Die eigentliche Verfehlung ist das Verharren in der Unbewußtheit, in der Identifikation mit der Struktur des Egos. Ich verfehle mich im wahren Sinn des Wortes, wenn ich in meinem Gedankenkarussel gefangen bleibe.

Was tun? Ganz einfach: Tut Buße, sagt Johannes der Täufer. Metanoeite heißt es im griechischen Urtext. Metanoeite, das heißt denkt anders, denket um. Nehmt die Bewußtheit in eurem Inneren wahr und löst euch von der Identifikation mit eurem pausenlos beschäftigten Verstand, der an seiner Vergangenheit laboriert, der sich vor der Zukunft fürchtet und der die ewige, reine Gegenwart, der das Jetzt verfehlt.

Das Jetzt ist das einzige, das uns zur Verfügung steht.

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