Mittwoch, 19. August 2015

Der Papst auf Twitter

Der Papst betätige sich nicht aktiv auf den sozialen Medien, habe ich irgendwo gelesen. Und doch gibt es auf Twitter päpstliche accounts (zum Beispiel @pontifex.de) in verschiedenen Sprachen, auch in Latein.

Da finden sich folgende Kurzbotschaften:
- Wenn wir die barmherzige Liebe des Vaters selbst erfahren, können wir diese Freude besser mit den Mitmenschen teilen. ...
- Maria ist voll der Gnade. Sie bietet uns in den Augenblicken der Versuchung eine sichere Zuflucht. ...
- Wir alle sind Sünder. Lassen wir uns von der Barmherzigkeit Gottes verwandeln. ...

Das geht alles konform mit dem Lehramt, könnte so oder ähnlich in Katechismen stehen. Und wirkt wohl gerade deshalb wenig ansprechend, blutleer, nicht überzeugend. Wen glaubt der Papst (oder ein von ihm beauftragter Kurienmitarbeiter) damit erreichen zu können? Die Texte sind kontraproduktiv.

ZdK-Präsident Alois Glück spricht klar von Menschen, "die wir mit unserer traditionellen Sprache gar nicht erreichen" ... "Starke Gesinnung allein bewegt gar nichts ... dadurch wird nichts bewegt, es endet meist in Polarisierung."

Die "Botschaften" Eckhart Tolles klingen anders:
Schau einen Baum an, lasse dir Zeit, nimm seine Stille wahr, nimm wahr, wie tief im Sein er verwurzelt ist - und werde dir dadurch deiner eigenen Stille, deiner eigenen Tiefe gewahr. (Zit. aus dem Gedächtnis)

Was hat der Mystiker Tolle, was der Jesuit Bergoglio, jetzt Papst Franziskus, nicht hat?


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