Donnerstag, 3. November 2016

... die keinen Spaß verstehen

Eckart von Hirschhausen, Arzt und Humorist, hält Luther für einen coolen Typen. Ich auch, obwohl ich weder Arzt noch Humorist bin. Hier sein lesenswertes Interview.

"Wenn Menschen bei religiösen oder anderen Themen keinen Spaß verstehen, ist immer Gefahr im Verzug", sagt Hirschhausen. Denn dann sei der Weg nicht mehr weit, bis sie bereit sind, Andersdenkende zu verfolgen. Es sei hochaktuell, wenn Luther mahnt: "Denkt eigenständig, hinterfragt kritisch jeden, der behauptet, er hätte die alleinige Wahrheit."

Das Interview wäre eine wichtige Lektüre für die Mitglieder der Kurialbehörde. Denn dort versteht man bei religiösen Dingen keinen Spaß. Andersdenkende wurden oft genug verfolgt, früher sind sie auf dem Scheiterhaufen gelandet, heute entzieht man ihnen die Lehrerlaubnis oder entlässt sie aus dem Kirchendienst.

Und der Meinung, sie hätten die alleinige Wahrheit, sind sie auch. Wenn eine Entscheidung nur lange genug gegolten hat oder oft genug wiederholt wurde, dann ist sie integraler Bestandteil der sogenannten Tradition und damit heilig und unveränderlich. "Die Kirche hat immer schon gelehrt", hat man früher gesagt, um eine bestehende Regelung zu verteidigen. "Die Gläubigen würden das nicht verstehen" dient auch heute noch zur Abwehr eines unerwünschten Wunsches nach Änderung. 


















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