Mittwoch, 23. November 2016

Abgehoben

Der emeritierte Amazonas-Bischof Erwin Kräutler übte in einem Referat massive Kritik an übertriebener Betonung von Hierarchien und Zeremoniell. Dadurch werde nur Distanz geschaffen. "In Österreich sind wir gewohnt, mit Titeln 'herumzuhauen', und auch in unserer Kirche sind wir so weit gekommen" ...

Recht hat er. Man braucht sich nur die vielen Eminenzen und Exzellenzen und ihre überaus bunten und obsolet gewordenen Kleider anzuschauen. Ein früherer Bekannter, seines Zeichens junger Kleriker, sprach gern von der "pfäffischen Eitelkeit". 

Eine Bekannte hat mir geschrieben: "Die hohen Herren merken noch nicht, dass ein Tsunami im Anzug ist ...". Sie hat ja so recht.

Nein, sie merken es wirklich nicht, die Herren. Machen fröhlich weiter wie bisher. Der Kurien-Müller versteift sich auf das Papsttum, will Franziskus wohl zeigen, wo's lang geht. Der Papst, ein persönlich gewiss integerer Mann, spricht pausenlos von der Barmherzigkeit Gottes, die uns, die wir alle Sünder seien, entgegen komme. Regeln werden aufgestellt für alles und jedes, am liebsten für das, was die Kirche im Grunde nichts angeht: die Ehe, die Sexualität, und wer weiß was noch alles. Und die Regeln gelten immer für "die anderen", die Kirche bleibt mit ihrer starren Haltung und ihrer Unbarmherzigkeit außen vor.

Was am schlimmsten ist. Sie merken nicht, dass sie die Menschen von Gott trennen. 















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