Sonntag, 28. Februar 2016

Roma locuta

Roma locuta ... Der oberste Glaubenshüter Müller hat gesprochen, in Köln, bei einer Tagung der Gemeinschaft Communio e Liberazione. Hat gesprochen und hat Stellung bezogen zu dem kleinen Disput zwischen den Bischöfen Voderholzer und Oster und den Freiburger Theologieprofessoren Eberhard Schockenhoff und Magnus Striet.

Das Lehramt der Theologen stehe nicht auf der gleichen Ebene wie das der Bischöfe, sagte er. Das Lehramt der Bischöfe und des Papstes sei unmittelbar von Christus eingesetzt. Und dies könne nicht auf der gleichen Ebene stehen wie menschliche Vernunft. Theologen widersprächen sich dramatisch oft und seien nicht besonders konsensfähig. [Fundstelle]

... causa finita? Das wird sich zeigen. 

Müller denkt immer noch in den Kategorien von gestern. Dass das Lehramt im Sinne von Müller von Christus eingesetzt sei, wage ich zu bezweifeln. Wenn überhaupt, dann hat Jesus "eingesetzt", ich wüsste aber nicht, wo er förmlich den Aposteln die Fähigkeit und die Vollmacht übertragen hätte, seine Worte und seine Lehre zu interpretieren und vor allem "rein zu erhalten". "Christus" ist ein nachösterliches Attribut.

Paulus hat ganz offensichtlich ein Lehramt ausgeübt, aber er war gewiss nicht "von Christus eingesetzt". Er hatte ein mystisches Erlebnis, auf Grund dessen er vom Verfolger und Christenhasser zum Prediger und Lehrer geworden ist.

Dass Theologen sich manchmal widersprechen, spricht im Grunde für sie. Auch Bischöfe haben einander schon widersprochen. Aber die nicht konformen, renitenten Glaubenseiferer hat man dann schnell exkommuniziert, und die Sache war, scheinbar, erledigt. Und hat oft und oft zu schmerzlichen Schismen geführt. Oder man hat sie der Tortur und der Hinrichtung überantwortet. Ich frage mich, ob das etwa nach dem Geschmack eines Kardinals Müller sein könnte ...

Sancta simplicitas.









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