Freitag, 5. Februar 2016

Obsolet

Ich glaube, es war der Film "Odyssee im Weltraum", von dem ich nur noch die Schlussszene und auch die nur vage in Erinnerung habe. Das Raumschiff ist leer, es sind keine Menschen mehr da, und doch startet es erneut und kehrt zurück in den Weltraum. Nur der kleine Gärtner-Roboter ist noch an Bord. Er watschelt mit seiner Gießkanne von Pflanze zu Pflanze und versorgt sie zuverlässig und sorgfältig mit dem notwendigen Wasser. So wurde er programmiert.

Die melancholisch anmutende Stimmung, das automatisch-fürsorgliche Bemühen des Roboters ist fast anrührend, vielleicht deswegen, weil es im Grunde sinnlos ist, denn es ist niemand mehr da, der sich an den Pflanzen erfreuen könnte.

Was ich damit sagen will? Ja, diese Szene erinnert mich an das Tun der Glaubensbehörde und der Funktionäre im Vatikan und anderswo. Alles funktioniert noch, jeder kommt den ihm zugewiesenen Aufgaben nach, alle sind sie eifrig bemüht. Aber wozu? Das Ganze ist obsolet geworden, die überlieferten Glaubenssätze haben den Menschen nichts mehr zu sagen, es ist, als ob man Hungrigen Steine statt Brot anbieten würde.

Was die Menschen suchen, ist persönliche Erfahrung und nicht Wiederkauen von Katechismus-"Wahrheiten". Die Menschen brauchen keinen Stellvertreter, sie wollen keinen "Vermittler", sondern sie suchen unmittelbaren Zugang zu Gott. Enomiya Lassalle und Willigis Jäger werden nicht müde, davon zu sprechen. Und alle die Mystiker wissen das schon lange.





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