Dienstag, 13. September 2016

Immer noch und immer wieder: Amoris Laetitia

Es ist ein beschämendes und kleinkariertes Hick-Hack um den Kommunionempfang für wiederverheiratete Geschiedene.

Eine Bischofssynode hat stattgefunden, ein umfangreiches Schreiben des Papstes wurde veröffentlicht, und das Wesentliche steckt in einer Fußnote, an die der Papst sich nicht einmal selbst mehr erinnern konnte. Geht's noch?

Man stützt sich auf ein Jesus-Wort und hat die Ehe zu einem verdinglichten kirchlichen Sakrament hochstilisiert. Und hat sich damit selbst Zwänge auferlegt, aus denen die Verantwortlichen nicht mehr herauskommen. Wer sich, so die kirchliche Auffassung, scheiden lässt und wieder heiratet, lebt in schwerer Sünde und ist von den Sakramenten ausgeschlossen. Daran ändert alles Gerede von Barmherzigkeit nichts. 

Ob nun einzelne trotz dieser grundlegenden Regelung zur Kommunion zugelassen werden, will man wohl davon abhängig machen, ob sie zusammen mit dem Pfarrer ihre Situation minuziös durchleuchten. Andere sind der Auffassung, die betroffenen Eheleute müssten wie Bruder und Schwester zusammenleben (!). Das alles ist absolut absurd. Als ob Ehe im wesentlichen nur aus Sex bestehen würde. Will man noch mehr als bisher schon in die Schlafzimmer hineinschnüffeln? Was denken sich die hohen Herren eigentlich? Falls sie denn etwas denken und nicht nur Gelerntes wiederkäuen.

Nur der Besuch des Gottesdienstes sei verpflichtend, sagte der oberste Glaubenshüter Müller, als er auf das Problem angesprochen wurde, nicht aber der Kommunionempfang. Und offenbarte eine lieblos-arrogante Haltung, die jeder Beschreibung spottet. Man wird also zur Teilnahme an einer Mahlfeier (!) verpflichtet, bekommt aber nichts zu essen. Gipfel der Absurdität.

(Fundstelle1), (Fundstelle2)








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