Donnerstag, 22. September 2016

Evangelisierung

In letzter Zeit wird immer wieder von Neuevangelisierung gesprochen, Auslöser war wohl die Kritik aus dem Vatikan. Der Papst hatte den Bischöfen beim ad-limina Besuch die Leviten gelesen, um das einmal so zu formulieren, Gänswein hat sich in gewisser Weise angeschlossen und mit Kritik nicht gespart.

Hier nun finde ich einen Tweet, in dem folgendes klargestellt wird: Evangelisierung heißt nach Marx 'sich öffnen für die Wunden der Welt' und nicht 'Rekrutierung für die Kirche'.

Das ist schön gesagt. Und dürfte in eine andere Richtung zeigen als viele sich das vorstellen. 

Nur: Wenn die Kirche sich für die Wunden der Welt öffnen will, sollte sie erst einmal die Wunden innerhalb der Kirche sehen, Wunden, die sie (sich) selbst zufügt. Ich kann mich nur wiederholen: Der Pflichtzölibat verwundet mehr, als die Betroffenen selbst merken oder sich eingestehen, denn vielen fehlt damit ein wesentlicher Teil menschlicher Existenz, die Geringschätzung der Frau verwundet nicht wenige, von dem Hickhack zur Kommunion oder besser zum Sakramentenempfang für wiederverheiratete Geschiedene ganz zu schweigen.

Kümmert euch erst einmal um diese ganz offensichtlichen Wunden, dann werdet ihr glaubwürdiger, und man wird euch eine Evangelisierung, wie immer sie aussehen mag, vielleicht abnehmen.








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