Mittwoch, 7. Oktober 2015

Was würde Jesus sagen?

Was würde Jesus auf die Fragen, die die Synodenteilnehmer beschäftigen, wohl sagen? Die Frage ist schwer und zugleich leicht zu beantworten.

Schwer deshalb, weil Jesus nicht mehr unmittelbar "befragt" werden kann. Und leicht, weil es viele überlieferte Worte Jesu gibt, die eine Richtschnur sein können.

So hat der Papst bei der Synode schon mehrfach zitiert: Der Mensch ist nicht für den Sabbat da, sondern der Sabbat für den Menschen. Damit wird im Grunde das ganze Reglement des katholischen Lehramtes und die Überlieferung und was nicht noch alles hinterfragt.

Was die Bestimmungen zum Zölibat, zu gleichgeschlechtlichem Zusammenleben oder auch zum Verbot des Kommunionempfangs für wiederverheiratete Geschiedene betrifft: Sie bürden anderen schwere Lasten auf, die sie selbst nicht zu tragen vermögen. 

Auch die goldene Regel kann hilfreich sein: Was du willst, das die anderen dir tun, das tue auch du ihnen. 

Statt sich überwiegend an der sogenannten Tradition - sie ist zeitbedingt - oder an Festlegungen etwa des heilig gesprochenen Wojtyla-Papstes oder des noch nicht heilig gesprochenen Ratzinger-Papstes zu orientieren, sollten die Oberhirten - was für ein seltsames Wort in unserer Zeit - sich mutig an der Gestalt Jesus orientieren.

Im Übrigen: Jesus hat seinen Jüngern aufgetragen, nichts mitzunehmen, wenn sie sich auf missionarische Wanderschaft begeben, sondern völlig mittellos auf Gott zu vertrauen. Diese Weisung wurde von der Kirche wohlweislich ignoriert. Sie hat diametral zu dieser Aufforderung im Laufe der Jahrhunderte immense Reichtümer angesammelt. Was würde Jesus dazu sagen?






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