Mittwoch, 21. Oktober 2015

Entweltlichung

Um ihre Sendung zu verwirklichen, werde die Kirche immer wieder auf Distanz zu ihrer Umgebung gehen, sie habe sich gewissermaßen zu entweltlichen ...
So der emeritierte Papst Benedikt in seiner Freiburger Rede im September 2011.

Entweltlichung? Ja, das ist ein guter Gedanke. Jesus, auf den die Kirche sich beruft, sagte, sein Reich sei nicht von dieser Welt.

Nur: Was bedeutet die Aufforderung zur Entweltlichung konkret? Genügt es, auf Distanz zur Umgebung zu gehen? Oder müßte die Kirche nicht vielmehr prüfen, wo sie innerhalb ihrer Struktur, innerhalb ihres Apparates allzu "weltlich" ist? Von Land zu Land mögen hier unterschiedliche Aspekte zu sehen sein. Bei uns im sogenannten Westen müßte die Kirche auf Machtausübung, auf innerkirchlichen Pomp, auf Privilegien, auf Mammon und wer weiß was noch alles verzichten. Wenn sie glaubwürdig sein will.

Verzicht auf die hochtrabenden Anreden "Eminenz", "Excellenz", "Heiligkeit" wäre zum Beispiel ein guter Anfang, kostenlos noch dazu. Verzicht auf die purpurfarbenen Gewänder und Bischofsmützen wäre ein nächster Schritt. 

Ich vermute, daß ich das nicht mehr erleben werde.




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