Freitag, 16. Oktober 2015

Bewegend? Hoffentlich

Ein mexikanischer Synodenvater (um hier einmal diese Vokabel zu verwenden) erzählt von einem Jungen, der die Erstkommunion empfangen sollte und der es nicht ertragen konnte, daß seine Eltern - beide geschieden und wiederverheiratet - vom Kommunionempfang ausgeschlossen sein sollten. So zerbrach er die Hostie, die ihm gereicht worden war, in drei Teile und gab davon auch seinen Eltern.

Die Zuhörer in der Synodenaula seien sehr bewegt gewesen, als sie dies hörten, heißt es auf La Stampa

Vergleicht man die kleine Begebenheit mit dem, was der oberste Glaubenshüter Müller zur Frage des Kommunionempfangs für wiederverheiratete Geschiedene zu sagen hatte, dann wird deutlich, welcher Abgrund zwischen der kirchlichen Doktrin und der Lebenswirklichkeit klafft. Nur der Besuch (sic!) der Messe sei verpflichtend, sagte Müller, nicht aber der Kommunionempfang. So einfach ist das, wenn man ein einfach gestricktes Gemüt hat.

Bleibt zu hoffen, daß die sehr bewegende kleine Story mehr bewegt, als es das Gegackse der Traditionalisten, das Herumgeschiebe von Textbausteinen und das Beharren auf tatsächlicher oder vermeintlicher Tradition je vermöchte. 



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