Dienstag, 27. Oktober 2015

Konsens um jeden Preis?

Da liegt nun ein Synoden-Schlußpapier vor (von einem Ergebnis, das diesen Namen verdient, kann man nicht sprechen), und nun wird heftig interpretiert.

Die reine Lehre sei verteidigt worden, freuen sich die einen. Eine Tür sei nicht zugeschlagen worden, jubilieren die anderen. Das Ergebnis sei mehrdeutig, lasse vieles offen, sagen wohl die meisten. Die Synode habe ohnehin nur beratenden Charakter, wird abgewiegelt, die Entscheidung liege beim Papst. Man sei eben eine Weltkirche, sagt Marx.

Die Synodenteilnehmer sind stolz darauf, einen Konsens erreicht zu haben. Warum muß es immer ein Konsens sein? Die ersten großen Kirchenfürsten, Petrus und Paulus, sollen heftig miteinander gestritten haben, als es um grundsätzliche Fragen ging, heißt es in der Apostelgeschichte. Manchmal kann man eine Auseinandersetzung nicht umgehen. Nicht so bei der jetzt zu Ende gegangenen Synode.

Ein großes Welttheater? Nein, nur ein kleines Theater in veralteten Kostümen mit mangelhaftem Drehbuch. Kein Ruhmesblatt für hochdekorierte Kirchenfürsten. Sollen wir uns freuen, daß wenigstens kein Schlafzimmer-Dogma verabschiedet wurde? Kaum. Das hätte wohl nur die berufsmäßigen Dogmatiker interessiert.







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