Donnerstag, 2. Juni 2016

Ohne Sünde?

In Ruanda gebe es Streit, heißt es auf katholisch.de, ob die katholische Kirche Priester laisieren soll, die am Völkermord beteiligt waren und deshalb verurteilt worden sind, zum Teil zu lebenslanger Haft. Mord und Beihilfe zum Mord hätten eigentlich die Exkommunikation und damit die Laisierung zur Folge. Die Bischöfe lehnen eine Laisierung ab, das sorge für Verwirrung unter den Gläubigen. 

Abgesehen von der seltsamen Begründung können dem Leser durchaus andere "Sünder" einfallen, die nicht so milde behandelt werden.

Zu denken ist an die Geschiedenen, die wieder geheiratet haben. Sie haben weder gemordet noch Beihilfe zum Mord geleistet, doch sind und bleiben sie exkommuniziert, daran wird nicht gerüttelt, auch wenn der Papst sagt, sie sollen das doch nicht so empfinden. Begründet wird diese Entscheidung mit einem Wort Jesu, das man der Einfachheit und Eindeutigkeit halber wörtlich nimmt, obwohl der Verfasser des Evangeliums bei dem Vorkommnis selbst nicht anwesend war.

Jesus hat in einem anderen Fall, in dem eine Frau kraft Gesetzes wegen Ehebruchs gesteinigt werden sollte, zu den Umstehenden gesagt: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein. Keiner hat geworfen, die Frau wurde nicht gesteinigt.

Wahrscheinlich würde er das auch im Fall der wiederverheiratet Geschiedenen sagen und vielleicht sogar im Fall von Ruanda.

























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