Sonntag, 5. Juni 2016

Kardinal Gerhard Ludwig Müller

Zitate aus einem Interview des Kardinals mit der Herder Korrespondenz:

Wann immer man Zeitpunkte aus der Vergangenheit hernimmt und zur Norm erklärt, stellt man sich selbst ein Bein.

Die Liturgieerneuerung kreist um die Umsetzung einer participatio actuosa, der lebendigen und sichtbaren Anteilhabe aller an den heiligen Geheimnissen.

Wir sind Kirche [wird gesagt], als ob die Kirche uns gehöre. Wir sind nicht der Souverän, sondern Christus ist das Haupt der Kirche.

Der geistliche Sinn einer Rom-Reise ist zuerst das Pilgern zu den Apostelgräbern.

Die Lehre vom Papsttum als göttliche Stiftung kann niemand relativieren.

Der Sitz des Papstes ist die Kirche des heiligen Petrus zu Rom. Alle Verheißungen Jesu an Petrus und der Auftrag, die ganze Kirche als oberster Hirte zu weiden, sind auf die römische Kirche übergegangen und damit auf ihren Bischof, den Papst.

... Repräsentanz der leitenden Kleriker der römischen Kirche, der Kardinäle, die den Primat des Papstes mittragen und ihm schon im Rahmen der römischen Kirche ein dem Primat inhärentes synodales Gepräge geben.

Die Unauflöslichkeit der Ehe wurzelt in der Sakramentalität.

Die Bischöfe bilden als Gesamtepiskopat eine Einheit mit dem Papst. ... Er kann ... niemandem die Bischofsweihe wieder abnehmen.

Die Zulassung zu den Sakramenten ist Teil des Sakraments. ... Die Kirche kann nicht in die Substanz der Sakramente eingreifen.

Die Einheit der Kirche ist Gegenstand und Inhalt des Glaubens, so dass ein bloß lockerer Weltbund katholisch geprägter Nationalkirchen mit einem päpstlichen Ehrenpräsidenten diametral dem Pfingstereignis widersprechen würde, aus dem die eine Kirche in den vielen Völkern hervorgegangen ist.

Das Lehramt, insofern es vom Heiligen Geist das Charisma hat, autoritativ den Glauben zu bezeugen und vorzulegen, kommt im eigentlichen Sinne nur dem Papst und den Bischöfen zu.

Die Auferstehung Christi ist ... nicht im formellen Sinn ein Dogma, ex cathedra hat das nie ein Papst gesagt.
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Die Zitate sprechen für sich. Der oberste Glaubenshüter verfügt über ein festes, unerschütterliches Glaubens- und Lehrgebäude, dem eine gewisse Verdinglichung in manchen Bereichen nicht abzugehen scheint. Die ganze Kirche fußt auf Rom, schart sich um Rom, kreist um den Papst und seine Kardinäle.






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