Samstag, 12. Dezember 2015

Zwei Päpste

Wer nahe genug dran war, in Rom, bei der Eröffnung der sogenannten heiligen Pforte, hat vielleicht hören können, ob die zwei Päpste sich etwa mit "Petri Heil!" begrüßt haben.

Aber nein. Schmarrn beiseite. Das war nur der Aufhänger für die Frage, warum wir zwei Päpste haben. Klar, einer der beiden ist emeritiert, der andere ist aktiv, aber es sind und bleiben zwei Päpste.

Der emeritierte Papst lebt sehr zurückgezogen im Vatikan, fast wie in einem Kokon, abgeschirmt von der Außenwelt, trägt aber nach wie vor sein weißes Gewand und bei Feierlichkeiten Festgewänder aus Brokat wie eh und je.

Warum kann ein Kleriker, sei er Papst oder Kardinal oder Bischof oder was auch immer, der sein Amt abgibt, nicht zurücktreten in die zweite oder dritte Reihe und sich wieder in das "gemeine Kirchenvolk", aus dem er ja stammt, einreihen? 

Offenbar geht das nicht, denn der Weihegrad bleibt ihm nach kirchlichem Verständnis erhalten. Die Weihe eines Amtsträgers hat etwas Verdinglichtes, das man handhaben, mit dem man hantieren kann. 

Doch handelt es sich dabei um magisches Denken, das endlich überwunden werden muss.





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