Montag, 7. Dezember 2015

War da was?

Fast hätte man den Eindruck gewinnen können, als hätten sie Angst davor, sie müssten Karl Marx heilig sprechen, wenn sie zugeben, dass er vielleicht mit der einen oder anderen Analyse nicht ganz so Unrecht gehabt haben könnte. Die Hierarchie hat sich schwer getan mit der Befreiungstheologie, weil diese eventuell von marxistischem Gedankengut hätte kontaminiert sein können. Und die Befreiungstheologen haben sich schwer getan mit den vatikanischen Glaubensbeamten. Sehr schwer sogar.

Und nun, so heißt es, soll erstmals der "Vater der Befreiungstheologie", der peruanische Dominikaner Gustavo Gutiérrez, bei einer offiziellen Pressekonferenz des heiligen Stuhles sprechen. 
[Fundstelle]

Im November hatte der Papst mit Jon Sobrino gesprochen und hat ihn ermutigt, sich nicht von der lehramtlichen Zensur einschüchtern zu lassen. Nach Leonardo Boff und Gustavo Gutiérrez ist er der dritte Befreiungstheologie, mit dem sich Franziskus getroffen hat. Dies mache deutlich, dass der Vatikan nach langen Jahren der Verunglimpfung und Ausgrenzung die Befreiungstheologie rehabilitiert habe.
[Fundstelle]

Es wäre längst an der Zeit, dass der Vatikan sich selbst befreit. Dass er sich frei macht von seinen starren Haltungen, seinem Glauben an dogmatische Spitzfindigkeiten, von der Unterstützung der Mächtigen. Mit Franziskus, der die Wirklichkeit der Armen kennt, hat diese Zeit wohl endlich begonnen. Dieser Papst ist dabei, den Vatikan und die hohen Prälaten vom Kopf auf die Füsse zu stellen.





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen