Samstag, 31. Dezember 2016

Schwer erträgliche Widersprüche

Ein Rückblick der anderen Art auf das Jahr 2016

-  Ausgerechnet die Kirche, eine per se unbarmherzige Institution, die ihre "Tradition" und die Dogmen über das gelebte Leben stellt, feiert das Heilige (?) Jahr der Barmherzigkeit.

-  Amoris Laetitia: Das 200 Seiten lange Résumé des Papstes zu zwei Bischofssynoden versteckt das eigentlich Wichtige in einer Fußnote.

-  Ein 30-jähriger Neuredakteur bei www.katholisch.de schreibt und argumentiert wie ein 80-jähriger Kurial-Monsignore.

-  Glaubenshüter Müller: Nur der Besuch der Sonntagsmesse sei verpflichtend, nicht aber der Kommunionempfang. Man wird also zur Teilnahme an einer Mahlfeier verpflichtet, bekommt jedoch nichts zu essen.

-  Bischöfe, die sonst stolz auf ihre Brustkreuze und ihre farbenprächtigen Roben sind, legen beim Besuch des Tempelbergs in Jerusalem die Brustkreuze ab.

-  Trotz weiter zurückgehender Zahl von Kirchenmitgliedern steigen die Einnahmen aus der Kirchensteuer.

-  Der Papst fordert, man solle den Frauen ihre Würde zurückgeben, ist aber nicht einmal bereit, ihnen das Weiheamt der Diakonin, von der Priesterin ganz zu schweigen, zu übertragen.

-  Wenn ein verheirateter Diakon zum Priester geweiht werden will, muss er nachweisen, dass er ein vir probatus ist. Von den jungen Hupfern, die sofort nach dem Studium zum Priester geweiht werden, wird das nicht verlangt.

-  Ex-Papst Ratzinger hat gesagt, er wolle im Ruhestand nur noch beten und schweigen. Letzteres tut er offensichtlich nicht, er erfreut sich jedenfalls an veröffentlichten Interviews und würde ganz gern an einem synodalen Papst-Amt teilhaben (eine Art Schatten-Papst?).

-  Hohe Amts- und Würdenträger in der Kirche wissen immer sehr genau, was die sogenannten Gläubigen zu tun und zu lassen haben, sich selbst nehmen sie aber gerne aus.






















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