Donnerstag, 8. Dezember 2016

Kirchen umnutzen

Ein Wiener Pfarrer fragt sich, ob es ethisch noch vertretbar sei, viel Geld in Gebäude zu investieren, die nur von einer Handvoll Menschen ein paar Stunden die Woche genutzt werden. Angesichts der Tatsache, dass Flüchtlinge auf der Straße schlafen oder Jugendliche wegen fehlender Spielräume in der Stadt Geschäfte ruinieren sollte man überlegen, nicht mehr genutzte Kirchengebäude "umzunutzen". [Fundstelle]

Grundsätzlich überlegenswert. Doch müsste man dann fragen, ob nicht andere Bauwerke, die ebenfalls nur wenig "genutzt" werden, umgenutzt werden sollten. Statt einen schönen Kirchenbau in einen Schlafsaal umzuwandeln, könnte man ihn immerhin als Museum der Öffentlichkeit zugänglich machen. Zum Beispiel den schönen Stephansdom in Wien.

Ist nicht die Kirche selbst, als Organisation, für die meisten Menschen ohne Relevanz und auf dem besten Weg, museumsreif zu werden? Leerstehende Kirchengebäude wären dann nur handgreifliche Symbole für eine andere obsolet gewordene Wirklichkeit, die sich starr an ihre "Tradition" klammert aus Angst vor Veränderungen.

Da kann man auf katholisch.de lesen, der Vatikan habe eine neue Ordnung für die Priesterausbildung erlassen. Der Kinderschutz solle einen höheren Stellenwert erhalten. Dass ich nicht lache! Das soll künftigen Priestern wirklich helfen, mit ihrer Realität als Zölibatäre zurecht zu kommen? So lange man eisern am Zölibat festhält, können noch so viele neue Ordnungen erlassen werden, und es wird nichts daran ändern, dass die Priester im Grunde unterjocht und ausgenutzt werden.

Die Prälaten-Kirche steuert sehenden Auges ihrem Ende zu.


















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