Samstag, 10. Dezember 2016

Immaculata?

Vor zwei Tagen wurde in der katholischen Kirche das Fest der "unbefleckten Empfängnis Mariens" gefeiert. Eine Art "Erklärung" dazu findet sich hier.

Maria sei also ohne "Erbsünde" empfangen worden, seit 1854 ist das ein katholisches Dogma. Die Lehre von der Erbsünde gehe auf die den "Kirchenvater" Augustinus zurück, sie sei ein grundlegendes Fundament christlicher Theologie. (Warum immer nur Kirchenväter, wo bleiben die Kirchenmütter?)

"Erbsünde" werde als ein Schuldzusammenhang verstanden, in den alle Menschen hineingeboren werden. Dies werde heute gesellschaftlich interpretiert. Dem Hass, der Lüge und dem Egoismus dieser Welt könne sich niemand entziehen. So wird ein Theologie zitiert.

Da ist sie also wieder, die ewige Sünde, von der Papst Franziskus, seines Zeichens Jesuit, permanent spricht. Schon von der Zeugung an sei der Mensch mit Sünde behaftet, noch ehe er selber denken, ja nicht einmal selber atmen kann. Noch ehe er geboren und ein (hoffentlich) autonomer Mensch ist. Die Sünde trenne den Menschen von Gott, heißt es, und die Kirche stelle durch ihre Sakramente diese Verbindung wieder her. Sünde also als conditio sine qua non für die Existenz der Großorganisation namens "Kirche". Ein grundlegendes Fundament christlicher (?) oder doch eher katholischer Theologie. Dass ich nicht lache! So macht man Menschen unmündig, und man wundert sich, wenn das im 21. Jahrhundert nicht mehr geglaubt wird. So macht man sich als Kirche unglaubwürdig.

Und: Warum spricht man von der "unbefleckten" Empfängnis? Das klingt doch sehr nach Sexualität. Als ob der Mensch durch den Zeugungsakt selbst "befleckt" würde ... Auch das mag seine Wurzeln bei Augustinus haben, für den Sex ein wichtiges Thema war.

Es wäre gut, wenn die Kirche sich endlich von ihrem alten Ballast emanzipieren würde. Nein, es wäre nicht gut, es ist dringend notwendig, wenn sie nicht als Gettokirche enden will. 










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