Freitag, 9. Dezember 2016

Praktischer Atheismus

"Der praktische Atheismus macht sich manifest in der praktischen Gleichgültigkeit gegenüber Leben und Liebe. Er ist besonders verachtenswert, wenn er ständig von Gott redet, zu Gott betet - zu einem Gott aber, dem Lebensfeindlichkeit und Lieblosigkeit unterstellt wird, der also nur ein Götze ist.

Dass der praktische Atheismus der Lebensfeindschaft und der Lieblosigkeit (und damit der Götzendienst) sehr wohl auch in den Kirchen zu Hause ist, wird niemand leugnen. Lebensfeindlich sind etwa in den christlichen Kirche nahezu alle Elemente, die vom Manichäismus in sie hineingetragen wurden: die Verherrlichung des Leidens, die Sexualfeindlichkeit, die Ängstigung und Disziplinierung bis hin zur Androhung der Höllenstrafen. Dies alles führt nicht selten zu lebensmindernden ekklesiogenen Neurosen."
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"Das, was da - oft mit frömmelnden Worten maskiert - praktiziert wird, ist reiner Atheismus."

[aus: Rupert Lay: Ketzer Dogmen Denkverbote. Christ sein heute]

Ich ergänze: Das sture Festhalten am lebensfeindlichen, lebensverachtenden Zölibat gehört zweifellos auch hierher.






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