Sonntag, 24. Januar 2016

Hipp, hipp hurra?

Was bringt das "Internetportal der katholischen Kirche" dazu, zwei Videos und einen Artikel über den Babynahrungshersteller Hipp zu publizieren?

"Frage: Herr Hipp, seit fast 50 Jahren leiten Sie ein Unternehmen für Babynahrung, für das Sie laut Werbeslogan "mit ihrem Namen stehen". Aber wofür steht der Name Hipp?
Hipp: Für Produkte in höchster Bio-Qualität. Für nachhaltiges Handeln jenseits von Modeerscheinungen. Für ein Unternehmertum nach christlichen Werten."
So weit, so gut? Nein, nicht ganz. Mit einem Minimum an Recherche hätte man herausfinden können, dass Hipp 2012 den Negativpreis "goldener Windbeutel" gewonnen hat. Verbraucher wählen zuckrige Kinder-Tees zur Werbelüge des Jahres 2012, heißt es auf foodwatch.org. Hipp nahm die Produkte vom Markt, doch habe foodwatch herausgefunden, dass das kritisierte Produkt in sehr ähnlicher Form einfach weiterverkauft wird. So die Süddeutsche im August 2013. Foodwatch kritisiere vor allem, dass das Granulat für diese Früchtetees zu 94 % aus Zucker besteht.
Leider hat das die Verantwortlichen auf katholisch.de nicht interessiert. Statt dessen war ihnen wichtig:
Frage: Machen Sie als christlicher und gläubiger Unternehmer irgendetwas anders als andere?
Hipp: Als Christ handle ich nach den zehn Geboten. ...
Frage: Wie leben Sie ihn [gemeint ist: Ihren Glauben] im Alltag?
Hipp: Er leitet mich, egal, was ich gerade tue oder denke, denn ich trage ihn in mir. Zum anderen natürlich auch durch Regelmäßigkeiten wie dem allmorgendlichen Gang zur Wallfahrtskirche Herrnrast, deren Mesner ich bin, den sonntäglichen Besuch der Heiligen Messe, oder das tägliche Gebet. 
Sorry! Wirkt halt alles ziemlich verlogen.
Das vollständige Interview findet sich hier.


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