Montag, 31. Oktober 2016

Wandel des Bewusstseins

In der Lehre Luthers gab es kein "Tun" der Buße mehr, sondern nur noch den "Wandel des Bewusstseins".

"Nicht die einzelne Sünde stand bei diesem Bewusstseinswandel im Mittelpunkt, sondern das ganze Leben des Menschen, das Platz schaffen musste für die Gegenwart Christi. Deshalb bedurfte es keiner privilegierten Kaste mehr wie dem Klerus, und zur Versöhnung des Herrn mussten keine besonderen Bußübungen und -zahlungen mehr abgeleistet werden. diese Verwandlung ohne Verrenkung des Geistes und Körpers konnte man, so versicherte Luther, in allen Lebensarten ausführen. Es war eine neue Identität, die der König in seinem Purpur, der Priester in seinem Schmuck, der Fürst in seiner Würde nicht weniger befolgen kann, als der Mönch bei seinen Ordensvorschriften oder der Bettler in seiner Armut. Geschah dies, waren deren Unterschiede bedeutungslos."

Aus: "Luther! Biographie eines Befreiten" von Joachim Köhler








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