Samstag, 1. Oktober 2016

Entweltlichung

"Zum Abschluss seines Deutschlandbesuchs hat Papst Benedikt XVI. in einer Rede im Freiburger Konzerthaus (am 25. September 2011) die wachsende Distanzierung der Getauften vom kirchlichen Leben beklagt." Nachzulesen hier

Dabei sprach er auch von einer notwendigen "Entweltlichung" der Kirche. "Um ihrem eigentlichen Auftrag zu genügen, muss die Kirche immer wieder die Anstrengung unternehmen, sich von der Weltlichkeit der Welt zu lösen." Die Geschichte komme der Kirche in gewisser Weise durch verschiedene Epochen der Säkulasisierung zu Hilfe ... 

Entweltlichung! Ja, das wär's! Eine immense Aufgabe, wie es scheint. Niemand hat sie bisher wirklich angepackt. Ratzinger jedenfalls nicht. 

Wo soll man anfangen? Soll man etwa die vielen schönen Kirchen und Kunstwerke verkaufen und den Erlös den Armen geben? Soll man die karitativen Einrichtungen, deren Kosten zu einem großen Teil ohnehin vom Staat getragen werden, schließen? Soll man verschiedene hochbezahlte Ämter abschaffen?

Man kann nicht alles auf einmal tun, aber warum nicht bei etwas ganz Einfachem anfangen? Man könnte zum Beispiel auf die prunkvollen, farbenprächtigen Gewänder, die noch auf das spätrömische Kaisertum zurückgehen, verzichten. Oder auf die hochtrabenden Ehrentitel wie Eminenz und Exzellenz. Das würde nichts kosten, aber die Menschen würden sehen, dass die Kirchenleitungen es ernst meinen.

Wie? Das würde nichts kosten? Doch, doch, das würde sehr viel kosten, denn das rührte an die Eitelkeit, einen wesentlichen Zug des allgegenwärtigen Egos.























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