Samstag, 7. Januar 2017

Nikolaus und Dorothee

Nikolaus von Flüe, Bruder Klaus genannt, Nationalheiliger der Schweiz, geboren vor 600 Jahren, ist längst heilig gesprochen. 

Ich kenne sein Leben nur in Umrissen, habe seine Vita nicht gelesen, man wird sicherlich gute Gründe für die Heiligsprechung gehabt haben. 

Nun erinnert man sich daran, dass er auch eine Frau gehabt hat, Mutter von zehn Kindern, die er (zwar nicht ohne ihre Zustimmung, aber eben doch) verlässt, um dem "Ruf Gottes" zu folgen. Es wäre ein Affront, wenn man den Vater von zehn Kindern, der die Familie verlässt, heilig spricht, ohne seine Frau Dorothee einzubeziehen, heißt es hier. Ohne Dorothee kein Bruder Klaus.

Ich will mich in keiner Weise über Nikolaus von der Flüe lustig machen, schon gar nicht über seine Frau. Was aber doch seltsam aufstößt, ist die Praxis der sogenannten Heiligsprechung. Hat nicht die Frau von Nikolaus mindestens ebenso viel "geleistet" wie ihr Mann, war sie nicht mindestens so fromm wie er, wo ist der Unterschied? Und doch: Er wurde kanonisiert, Dorothee kommt nun, wenn's gut geht, auch noch dran.

Eine gute Bekannte hat mir sinngemäß geschrieben: Hinter jedem großen Mann steckt eine starke Frau. Wie recht sie hat. 


















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