Mittwoch, 11. Januar 2017

Ein offener Brief

Elf Priester aus dem Weihejahrgang 1967 (!) nehmen in einem offenen Brief Stellung zur Situation in der Kirche.

-  Nach dem Zweiten Vatikanum hätten bei Kirchenmännern in Rom (Ratzinger-Papst) und im Bistum Köln (Meisner) die Ängste zugenommen: nämlich Ängste, man habe nicht mehr alles im Griff.

-  Neuere theologische Erkenntnisse über die Heilige Schrift seien nicht zum Allgemeingut der Christen geworden. Bedrückend sei für sie als Priester, dass die Frage nach Gott bei vielen Menschen kein Thema mehr sei.

-  Frauen würden in der Kirche noch immer an den Rand gedrängt. Es habe jedoch keinen Sinn, den Heiligen Geist ständig um Berufungen zu bitten und gleichzeitig alle Frauen von den Ämtern auszuschließen.

-  Die Teilnahme am Abendmahl stehe in der Verantwortung der getauften Christenmenschen.

-  Der Pflichtzölibat sei abzuschaffen. Verbunden mit dem 'Modell alleinstehender Mann' führe er immer wieder zu fruchtloser Vereinsamung und hilfloser Arbeitshetze.

Der Brief nennt genau die (im Grund selbst gemachten) Probleme, die in der Kirche dringend gelöst werden müssen. Ob sie Änderungen noch erleben werden, die elf Unterzeichner des offenen Briefes? 

Nur in einem Punkt möchte ich widersprechen: Die Frage nach Gott ist bei den Menschen immer noch ein Thema, vielleicht sogar mehr als je zuvor. Was abgelehnt wird, ist das von der Kirche transportierte anthropomorphe Gottesbild. Das ist längst obsolet geworden. Nicht abgelehnt wird hingegen ein innerer, intuitiver Zugang zu Gott.













Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen