Montag, 15. Mai 2017

Einer, der Bescheid weiß?

"Wir sind nicht zuerst Politik, wir sind zuerst Kirche", behauptet der Passauer Bischof Oster, ehemals Mitglied der Gemeinschaft der Salesianer. [Fundstelle] Und beklagt einen Relevanzverlust von Glauben in der Gesellschaft. Die Jugendverbände würden sich, sagt er, mit einer "Lightversion des Evangeliums" zufrieden geben. Es käme darauf an, die Kirche als "Wohnort Gottes" erfahrbar zu machen ... usw. usf.

Schlagworte und Behauptungen. Schade, dass nicht näher ausgeführt ist, was Oster unter einer Lightversion des Evangeliums versteht. Meint er etwa, man müsse mit dem Katechismus unter dem Arm herumlaufen, falls der Katechismus denn etwas mit der Botschaft Jesu zu tun hat? Jesus hat keine Lehre verkündet. Er lebte in totaler Einheit mit Gott, den er seinen, unseren, Vater nannte. "Das Himmelreich ist nah", sagte er, ihr braucht euch nur von außen nach innen zu wenden, es ist schon in euch. 

Kirche als Wohnort Gottes? Wenn das stimmt, warum hat die Kirche es dann nicht geschafft, dies den Menschen verständlich zu machen? Jeder einzelne Mensch ist Wohnort Gottes, nicht jedoch eine Großorganisation, genannt Kirche. 

Gleiches gilt für den beklagten Relevanzverlust von Glauben. Die Kirche hatte über Jahrhunderte das Sagen, sie hat es nicht geschafft, die "Relevanz von Glauben" deutlich zu machen. Was meint Oster mit Glauben? Glaube im wirklichen Sinn ist nicht das Für-wahr-Halten von Sätzen, sondern das vorbehaltlose Vertrauen auf Gott, so wie Jesus es uns vorgelebt hat.





















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