Es geht um die Vorbereitung einer Bischofssynode 2018 mit dem Thema "Die Jugendlichen, der Glaube und die Berufungsentscheidung". Der Papst wendet sich heute mit einem Brief an alle Jugendlichen und findet - wieder einmal - schöne Worte:
"... die Kirche möchte auf eure Stimme hören, auf eure Sensibilität, auf euren Glauben, ja auch auf eure Zweifel und eure Kritik. Lasst euren Schrei hören, lasst ihn in den Gemeinschaften erschallen und bis zu den Hirten gelangen."
Was denkt sich der Leser, der schon lange kein Jugendlicher mehr ist? Er fragt sich vor allem, warum der Papst und seine Bischöfe die vielen Schreie, die innerhalb der Kirche nach Veränderungen, längst überfälligen Veränderungen, rufen, nicht hört.
Noch vor wenigen Tagen haben elf Priester aus dem Raum Köln Veränderungen angemahnt. Wer wird sie hören, diese elf alten Männer?
Der Papst zitiert in seinem Brief aus der Geschichte Abrahams, zu dem Gott gesagt haben soll: "Zieh weg aus deinem Land, ... und aus deinem Vaterhaus, in ein Land, das ich dir zeigen werde." Er ruft die Jugendlichen auf, einen Weg der Unterscheidung zu gehen, um den Plan Gottes für das eigene Leben zu entdecken. Gott ermutige, dahin zu gehen, wohin er sie schicke: "Fürchte dich nicht ...".
Wenn er das wirklich ernst meint, dann müsste er auch akzeptieren, dass Jugendliche ihre "Heimat" nicht in der Großorganisation, in dem Schafstall namens Kirche sehen, sondern ihren eigenen Weg suchen. An diese Konsequenz hat er wohl nicht gedacht.
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